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Liebe UnterstützerInnen von Testbiotech,

das Konsortium ‚Target Malaria’ plant seit mehreren Jahren Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Mücken in Burkina Faso. Ziel ist es, die lokalen Mückenpopulationen zu dezimieren. Auf diese Weise soll die Ausbreitung der Malaria-Krankheit bekämpft werden. Finanziert wird das Konsortium hauptsächlich von der Bill & Melinda Gates-Stiftung.

 

Hintergrund: ‚X-Shredder‘

Im Labor sollen Mücken mittels Gentechnik so verändert werden, dass sie, wenn sie sich in der Natur mit ihren Artgenossen paaren, synthetische Genkonstrukte in die natürlichen Mücken-Populationen übertragen. Ein sogenannter ‚X-Shredder‘ soll die Anzahl weiblicher Nachkommen reduzieren – und damit die Anzahl der Mücken insgesamt.

Nachdem Versuche in Käfigen, deren Ergebnisse 2019 und 2020 veröffentlicht wurden, erfolgversprechend verliefen, wurde die Freisetzung der Mücken für die nächsten Jahre angekündigt.

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen jetzt aber, dass die geplanten Freisetzungen auf falschen Daten und fehlerhaften Annahmen beruhen: ExpertInnen von ‚Target Malaria‘ mussten feststellen, dass die künstlichen Gene in ein anderes Chromosom integriert wurden, als ursprünglich angenommen. Der genaue Ort der Insertion ist möglicherweise problematisch.

Weitere falsche Annahmen von ‚Target Malaria‘ betreffen u.a. das Risiko einer Genübertragung auf andere Arten. Und bei jüngst veröffentlichten Experimenten mit dem ‚X-Shredder‘ traten unerwartete genetische Unterschiede bei den Nachkommen der transgenen Mücken auf (mehr dazu in unserer Meldung).

Aktueller Hintergrund:

Die Ergebnisse aktueller Publikationen hat Testbiotech in einem Hintergrund für das Sekretariat der Konvention über die Biologische Vielfalt (CBD) zusammengefasst, in deren Rahmen demnächst über die Risikobewertung von ‚Gene Drives‘ beraten werden soll.

Zusammengefasst zeigt sich: Risikoprüfungen, die vor Freisetzungen gentechnisch veränderter Mücken gemacht werden, können durch falsche Annahmen rasch wertlos werden, bspw. in Bezug auf den Ort der Geninsertion oder die Konsequenzen von Genübertragungen und Hybridisierung. In der Folge kann das, was als kleiner Feldversuch geplant war, mit einer unkontrollierten Ausbreitung gentechnisch veränderter Mücken enden und zu unerwarteten Langzeitfolgen und möglichen Schäden bei Mensch und Umwelt führen. In diesem Zusammenhang erscheinen auch die behaupteten positiven Effekte äußerst fraglich.

Vor diesem Hintergrund sind speziell auch sogenannte ‚Gene Drives‘ als höchst problematisch anzusehen: Sie bewirken, dass sich die Genkonstrukte in natürlichen Mückenpopulationen noch wesentlich schneller ausbreiten können, indem sie die natürlichen Mechanismen der Vererbung überwinden.

Testbiotech ruft deshalb dazu auf, die Pläne für Freisetzungen von Mücken mit ‚X-Shreddern‘ und ‚Gene Drives‘ zu stoppen.

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 Dr. Christoph Then und das Testbiotech-Team

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