Bestätigt wird die Analyse von ANSES auch durch eine neue Publikation aus Japan: Dort ist es gelungen, ein bestimmtes Eiweiß in Reiskörnern drastisch zu reduzieren – viel deutlicher als mit bisheriger Züchtung. Der NGT-Reis soll für bestimmte Diäten besonders geeignet sein. Doch gleichzeitig kam es zu einem Anstieg der Konzentration anderer Eiweißstoffe. Deswegen müssen die Körner unter anderem auf Allergene untersucht werden, bevor sie möglicherweise eine Marktzulassung erhalten.
Auch die Risiken für die Umwelt müssen berücksichtigt und Maßnahmen gegen eine unkontrollierte Ausbreitung ergriffen werden. Wenn der Reis zum Anbau kommt, könnte es in den betreffenden Regionen zu Auskreuzungen kommen, mit möglicherweise langfristigen Folgen für Züchtung, Reisanbau und die biologische Vielfalt.
Die ForscherInnen haben angekündigt, den Reis in Japan zum kommerziellen Anbau bringen zu wollen. Auch die Märkte in Europa könnten dann von Interesse sein, sowohl für den Import als auch für den Anbau in reisproduzierenden Ländern wie Italien, Spanien, Frankreich oder Ungarn. Geht es nach den Plänen der EU-Kommission wäre dafür keine eingehende Risikoprüfung notwendig. Auch zum NGT-Reis haben wir eine Meldung veröffentlicht.
Testbiotech fordert, dass der Gesetzgebungsprozess jetzt auf Eis gelegt wird, da der Vorschlag der EU-Kommission die wissenschaftlichen Grundlagen nicht ausreichend berücksichtigt.
Bis jetzt konnte die EU-Kommission unter den Mitgliedsstaaten keine Mehrheit für eine Deregulierung von NGT-Pflanzen erreichen. Unterstützen Sie uns bitte weiter, die geplante Deregulierung zu verhindern!
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